Neuburger Häuserbuchprojekt

Eines meiner zentralen Forschungsgebiete ist das von mir begonnene und auf den Grundlagen früherer Arbeiten, wie des Neuburger Kunstdenkmäler-Bandes von A. Horn und W. Meyer von 1958, den Beschreibungen der Denkmalliste und der verschiedenen Kataster aufsetzende „Neuburger Häuserbuchprojekt“. Ich setze damit die Arbeit von Joseph Breitenbach im Neuburger Kollektaneenblatt Nr. 62/1898 und 63/1899 sowie das Manuskript von Karl Adam aus den fünfziger Jahren des vorigen 20. Jahrhunderts fort, die ebenfalls in mein Projekt integriert sind.

Mein Häuserbuchprojekt umfasst alle Grundstücke innerhalb der Altstadt (siehe beiliegenden Lageplan). Die Arbeit ist in die historischen Stadtteile A bis D gegliedert. In weiteren Bearbeitungsschritten werden auch die Stadterweiterungen des 19. Jahrhunderts und einzelne historische Bauten außerhalb des Stadtzentrums erfasst. Meine Dokumentation bietet aufgrund der bis ins 18. Jahrhundert zurückreichenden Kataster und weiteren archivalischen und gedruckten Quellen Daten über die Grundstücke selbst, ihren zugehörigen weiteren Besitz und ihre besonderen Dienstbarkeiten, Rechte, und sonstige Verpflichtungen. Weiter sind die Daten der Hausbesitzer und ihrer Besitzwechsel dokumentiert. Soweit ermittelbar werden auch Mieter und Geschäftsnutzer angegeben. Zusätzlich zu den früheren Veröffentlichungen zur Neuburger Hausgeschichte sollen in meiner Dokumentation möglichst alle wichtigen Neu- und Umbaumaßnahmen erfasst werden. Integriert werden dazu vorhandene Pläne, Zeichnungen und Fotos. Die Erfassung erfolgt auf einheitlich gestalteten Tabellen. Alle Angaben werden durch Fußnoten mit Quellenangaben belegt.

Aufgrund des zu beachtenden Datenschutzes endet die Erfassung der Daten zu privatem Hausbesitz in der Regel 1970. Falls aber einzelne Eigentümer bereit waren oder noch sind, mir Daten zu ihrem Grundbesitz auch nach diesem Zeitraum zu überlassen, war und bin ich gerne bereit auch diese mit Quellenangabe aufzunehmen. Zusätzlich zu den Grundstückdatenblättern der einzelnen Stadtteile ist die Erstellung von Namens- und Berufe-Registern vorgesehen. Ein Suchregister, das in einer Tabelle die im Lauf der Zeit veränderten Grundstücks- und Hausnummern und eine laufende Listennummer mit Angabe der Vorgängerbauten (VB) und ersatzlos abgebrochener Häuser (eA) enthält, soll das Auffinden der einzelnen Objekte erleichtern.

Ansonsten ist meine Arbeit schon aufgrund ihres Umfanges ein „open-end-Projekt“, das bei neuen Erkenntnissen immer wieder ergänzt und vervollständigt sowie wo nötig korrigiert wird. Ein Abdruck im Neuburger Kollektaneenblatt ist deswegen und auch wegen seines Umfangs nicht vorgesehen. Ich möchte es aber auf diese Weise der allgemeinen Öffentlichkeit zugänglich machen und beginne mit dem am weitesten in der Bearbeitung gediehenen und denkmalpflegerisch bedeutendsten Stadtteil A. Wenn meine Arbeit Interesse findet, zur Erhaltung unseres historischen Stadtbildes beiträgt und ich vielleicht sogar Mitarbeiter und Helfer für mein Projekt finden sollte, ist meine Mühe belohnt.

Roland Thiele