Wanderungen, Reisen, Exkursionen

Vorwort zu Wanderungen, Reisen, Exkursionen

Wie die meisten Menschen meiner Zeit war auch für mich, zumal mit meiner Frau und den Kindern, der Urlaub eine wichtige Zeit des Jahres, die häufig mit längeren Reisen, auch ins benachbarte Ausland, vor allem nach Italien und Frankreich verbracht wurde.

Mein Hauptinteresse galt damals schon, neben den Landschaften, den Geschichts-  und Kunst-Sehenswürdigkeiten. So war für uns der Urlaub an der italienischen Adria ein idealer Kompromiss von Strandurlaub und Besichtigungsreise. Nach dem Beispiel befreundeter Familien und zusammen mit ihnen wählten wir dabei die kostengünstige Unterbringung auf Campingplätzen. Sie ermöglichten uns, bei unseren Campingurlauben in Cavallino die nahe gelegene Stadt Venedig zu besuchen und zu erkunden. Die Lagunenstadt ist bis heute – trotz alle Beeinträchtigungen durch einen überbordenden Tourismus – einer meiner Sehnsuchtsorte geblieben.

Ein launiges Gespräch am Neuburger Stammtisch der ehem. St. Georgs Pfadfinder brachte meinen Freund Josef H. und mich auf die Idee, zusammen mit seinen Töchtern mit dem Rad (einfache 3-Gang-Räder, natürlich ohne Motor!) von Neuburg über die Alpen nach Venedig zu fahren. In der Folge unternahm ich mit ihm, seinen Töchtern, dann meinen Söhnen und mit meinem Neffen noch mehrere, weite Radreisen: zuerst nach Gerona in Spanien, dann nach unserer Neuburger Partnerstadt Seté. Schließlich reiste ich als Reminiszenz früherer Radabenteuer 1996 mit 54 Jahren mit dem Rad (auch noch kein e-Bike!) von Neuburg nach Bremen. Von letzterer Fahrt veröffentliche ich hier meine Tagebuchaufzeichnungen.

Meine Beschäftigung mit der Geschichte sowie meine Ehrenämter als Vorsitzender des Historischen Vereins Neuburg und als Stadtheimatpfleger veranlassten mich nicht nur dazu, selbst historische Bauten und Orte aufzusuchen und Unterlagen zu ihrer geschichtlichen und kunsthistorischen Bedeutung zu sammeln, sondern auch, diese Orte Freunden, Vereinsmitgliedern und Gästen meiner Stadt näherzubringen, auch wenn ich nie zum engeren Kreis der Neuburger Stadtführer gehörte. Natürlich war es mir eine gern übernommene Verpflichtung die Exkursionen fortzusetzen, die der Historische Verein seit seiner Gründung im 19. Jahrhundert seinen Mitgliedern geboten hat. Schwerpunkte waren unter anderem  die Orte des ehem. Fürstentums Pfalz-Neuburg in Schwaben, Franken und der Oberpfalz. Einen Teil meiner Aufzeichnungen dazu – soweit sie nicht schon im Neuburger Kollektaneenblatt abgedruckt sind – gebe ich meinen Lesern hier zur Kenntnis.

Seit meiner Edition der Böhaimb-Sagen (siehe Neuburger Kollektaneenblätter Nr. 135 und 136) war für mich das Wellheimer Tal, wo sich ein Großteil der Sagen abspielte, ein ganz besonderer, sozusagen magischer Ort. In mehreren Führungen habe ich, z. B. einer Gruppe der Neuburger „Woaznbuam“, die Sagen bei Radreisen durch das Tal erzählt und schließlich diese Sagenfahrt in diesem Jahr 2020 für eine befreundete Familie in einer kleinen Broschüre zusammengestellt. Diese gebe ich hier ebenfalls wieder.

Schließlich habe ich mich bis in die letzte Zeit bei dem von mir mitgebründeten Fischergassler Verein an dessen Zillenfahrten von Stepperg nach Neuburg als Steuermann beteiligt. Meine dabei den Gästen gebotenen Informationen und Geschichten und Beiträge über die historische Fischerei und Schifffahrt auf der Donau habe ich in meinem „Neuburger Zillenfahrerbuch“ für die Leser meiner Internetseite  zusammengefasst.

Roland Thiele